Die BLUE ANTARES ist eines unserer NHDV (Nozzle Hose Deployment Vessel). Sie ist mit dem BIG BUBBLE BARRIER ausgerüstet. Zur Zeit begleitet sie die UXO-Entsorgung entlang der Strecke der Nord Stream Pipeline in der Bucht von Finland. Kompressoren an Deck liefern ölfreie Luft der Klasse 0 / ISO 8573.1 mit einem Druck zwischen 6 und 24 bar. Dies ermöglicht den Betrieb des BIG BUBBLE BARRIER in Wassertiefen bis zu 80 m und mehr.

Nord Stream Pipeline

2013 wurde die konkrete Planung Nord Stream Pipeline von ein oder zwei weiteren 1250 km langen Strängen mit je 1200 mm Durchmesser, im Wesentlichen parallel zu den beiden bereits vorhandenen Strängen, von Russland nach Deutschland (Anlandungspunkt Lubmin oder Vierow) angegangen. Mit dem Bau der beiden weiteren Stränge würde sich die Jahreskapazität der Nord Stream Pipeline auf 110 Milliarden Kubikmeter Gas verdoppeln. Der Einspeisedruck beträgt auf russischer Seite 220 bar, auf deutscher Seite kommen noch 110 bar an. Die Wandstärken sind diesem Druckverlauf angepasst.

Enorme Baulogistik bei der Nord Stream Pipeline nötig

Für die (bisher) zweisträngige Pipeline wurden insgesamt 200.000 Rohre mit einer Länge von jeweils zwölf Meter und einem Gewicht von etwa zwölf Tonnen benötigt. Der ersten Strang wurde durch Europipe (Mülheim/Ruhr) mit 75.000 und durch den russischen Hersteller OMK (Wyksa) 25.000 Rohren beliefert. Durch Deutschland wurden jede Woche 15 Güterzüge mit jeweils 100 Rohren von DB Schenker Rail zum Fährhafen Sassnitz (Mukran) gefahren. In Russland wurden die Großrohre durch die RŽD zum finnischen Seehafen Kotka transportiert.

Beton als zusätzliche Schwerkraft

Spezialwerke in beiden Seehäfen sorgten für eine Ummantelung der Stahlrohre mit Beton. So wurden sie auf die doppelte Masse von 25 t gebracht wurden, um sicherzustellen, dass die Rohre trotz Auftriebskraft des Gases nicht aufschwimmen. Die so beschwerten Rohre wurden von Mukran aus zu den schwedischen Zwischenlagern Karlskrona und Slite verschifft, von Kotka aus ging es dann zum finnischen Zwischenlager Hanko. Die Lage der insgesamt fünf Rohrlager wurde so gewählt, dass bei der Entfernung zu einem Rohrverlegepunkt die 100 Seemeilen-Marke nicht überschritten wurde. Dadurch konnte die Anzahl der Rohrzubringer-Schiffe auf drei begrenzt werden. Die Verlegung des ersten Stranges begann im Frühjahr 2010 mit einem speziellen Rohrlegerschiff.

Strategische Vorteile durch Nord Stream Pipeline

Deutschland sichert sich dank der Ostsee-Pipeline einen vertraglichen Zugang zu russischen Gasvorkommen und somit mehrere strategische Vorteile. Es entfallen Transitländer und die mit ihnen verbundenen potenziellen politischen Spannungen, die sich negativ auf Lieferungen nach Deutschland auswirken könnten. Angesichts der höheren Emissionen bei der traditionellen heimischen Kohleverstromung und des vereinbarten Atomausstiegs ist Erdgas ein brauchbarer Ersatzenergieträger.